Feuerwehr Meggenhofen

Eine Verkettung unglücklicher Umstände führte zu einer Zementstaubexplosion mit verheerenden Folgen. So die Ausgangslage zur Großübung in Meggenhofen am Samstag, den 02.04.2022 mit der Alarmstufe 2, 11 Feuerwehren und zwei Sonderdiensten.

Um 14:02 ging der Alarm bei den drei Meggenhofner Feuerwehren ein.
„Brand Gewerbe/Industrie“ bei einer Baufirma mitten im Ortszentrum lautete das Einsatzstichwort.

Den Zusatzinformationen war bereits zu entnehmen, dass es sich zudem um mehrere verletzte bzw. vermisste Personen handeln würde. Aus diesem Grund wurde bereits bei der Erstalarmierung ein Großaufgebot an Rettungskräften des Roten Kreuzes entsandt.

Im Zuge der Erkundung durch den Einsatzleiter der Feuerwehr Meggenhofen konnte folgende Schadenlage vorgefunden werden:
„Bei Arbeiten an einem Zementsilo in einem Betonmischwerk kam es aus unbekannter Ursache zu einer Zementstaubexplosion mit folgender Brandausbreitung auf den angrenzenden Hallenteil.“

Vom Firmeninhaber wurde bereits mitgeteilt, dass sich noch mehrere Personen im unmittelbaren Gefahrenbereich befinden dürften. Eine verletzte Person wurde am außenliegenden Zementsilo vorgefunden. Eine weitere Gefahrenquelle stellte eine firmeneigene Dieseltankstelle mit 20.000 Liter Diesel dar. Sofort wurde ein Atemschutztrupp zur Brandbekämpfung im Innenangriff ausgerüstet und in das Gebäude geschickt. Parallel dazu wurde begonnen, einen Außenangriff zu starten und eine Wasserversorgung vom vorbeifließenden Innbach zum RLF Meggenhofen herzustellen. Die Mannschaft des LF Meggenhofen rüstete einen weiteren Atemschutztrupp aus, welcher die Personenrettung im verrauchten Mischwerkkeller unterstütze. Zugleich wurde auch die Einsatzleitstelle übernommen.

Bereits 6 Minuten später erfolgte die Alarmierung der Alarmstufe 2 (sechs weitere Feuerwehren) sowie des Höhenretter- und Drohnenstützpunktes der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Ried im Innkreis und der Einsatz-Führungs-Unterstützungs-Einheit (EFU) der Feuerwehr Kallham. Diese Alarmierung erfolgte aufgrund der weiteren Lageerkundung, bei der festgestellt wurde, dass weitere Atemschutzträger benötigt werden.
Eine Person (Übungspuppe) wurde durch die Druckwelle in einen Schottersilo geschleudert, welche durch die Höhenrettung nur mehr leblos geborgen werden konnte. In Summe wurden durch die fünf eigesetzten Atemschutztrupps fünf verletzte Personen mit unterschiedlichen Verletzungsmustern gerettet und dem anwesenden Roten Kreuz zur weiteren Versorgung übergeben.

Dem noch nicht genug, galt es noch einen Verkehrsunfall am Betriebsgelände zwischen einem LKW und einem PKW mit drei Verletzten abzuarbeiten und leider musste eine weitere Person (Übungspuppe) unter einem Betonteil geborgen werden.

Die EFU-Einheit unterstützte in weiterer Folge die örtliche Einsatzleitung und dokumentierte das Einsatz-(Übungs)geschehen penibel.
Die Drohneneinheit der Feuerwehr der Stadt Ried im Innkreis hatte zusätzlich die Aufgabe, eine abgängige Person, die sich offenbar mehrere hundert Meter vom Ort des Geschehens entfernt hatte, aufzuspüren.

Alles in allem gab es 13 Verletzte, davon zwei Übungspuppen, zu retten bzw. zu bergen. Die Wasserversorgung sicherzustellen, einen Brand zu bekämpfen, einen Verkehrsunfall abzuarbeiten, eine Dieseltankstelle zu schützen, zu berichten und zu dokumentieren. Auf jeden Fall sehr viel Arbeit, wofür sich die Feuerwehr Meggenhofen bei allen teilnehmenden Feuerwehren recht herzlich bedanken möchte.

Ein besonderer Dank gilt natürlich dem Firmeninhaber, der Baufirma ROSNER, die ihr Areal zur Verfügung gestellt hat. Sämtlichen Übungsopfern, den Schminkerinnen, den Pressevertretern, sowie den beiden Übungsvorbereitern der Feuerwehr Meggenhofen.

Aufgrund der andauernden Corona-Pandemie war es in den letzten Jahren leider nicht möglich, derartige Großübungen abzuhalten. Umso mehr freut es die Feuerwehr Meggenhofen, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Eifer bei der Sache waren und zum guten Gelingen dieser Übung beigetragen haben.

Im Zuge der an Ort und Stelle abgehaltenen Nachbesprechung konnte Gutes hervorgehoben und verbesserungswürdiges angesprochen werden.

Die Versorgung der über 180 Teilnehmer fand im Feuerwehrhaus Meggenhofen statt.

teilnehmende Feuerwehren: